Der Titel „Apropos Sex“ ziert jetzt die Illustrationen der Ausstellung. Bis es soweit war, waren einige Brainstormings und Diskussionen nötig.
Das Thema der neuen Sonderausstellung steht fest und nun muss ein Ausstellungstitel her! Es soll um Sex, Medien und Kommunikation gehen. Aber wie vereint man diese drei thematischen Säulen in einem spannenden Titel? Wir teilen unsere Überlegungen mit euch.
Der Titel wird zum Aushängeschild der Ausstellung, es handelt sich also um eine wichtige, aber auch schwierige Entscheidung. Eine naheliegende Option für ein Museum für Kommunikation wäre „Let‘s talk about Sex!“. Dass die naheliegendste Option nicht immer die beste ist, zeigen unzählige andere Veranstaltungs-, Podcast- und sonstige Werbetitel, die auf diesen Song aus den 90ern anspielen. Für das Jahr 2024 muss also ein anderer Titel her. Neu und frisch soll es sein, ansprechend, aber auch sachlich genug.
Highlights der Ideensammlung
Schließlich sprudeln die Ideen und ein Dokument mit möglichen Ausstellungstiteln füllt sich. Manch eine Idee wird auch schnell verworfen, da blumige Umschreibungen (Euphemismen über Sex) oft veraltet sind und Stereotype reproduzieren, die diese Ausstellung nicht verkörpern soll. Für einen Blick hinter die Kulissen teilen wir hier einige Highlights aus der Ideensammlung mit euch:
– Lasst uns reden. Sexualität, Kommunikation und Technologie
– Wir haben Bock – Reden über Sexualität
– Sex – Medien – Menschen
– 6 Gespräche
– Dings & Bums. Wie wir über Sexualität sprechen
– Empower: S3X, Macht und Medien
Schnell wird klar, es ist eine Gradwanderung einen spannenden Titel zu finden, aber den Fokus der Ausstellung nicht zu verlieren. Die Suche nach einem Titel wirft vor allem eine Frage auf: Wollen wir „Sex“ im Ausstellungstitel überhaupt erwähnen? Betreiber von Social-Media Plattformen schränken bei bestimmten Begriffen und Darstellungen die Reichweite der geposteten Inhalte ein – so auch bei „Sex“. Sexuell explizite Sprache, die über eine bloße Erwähnung hinausgeht, ist untersagt und schließt auch die Erwähnung sexueller Handlungen mit ein. Es gibt viele alternative Schreibweisen, um diesen Einschränkungen zu entgehen. In den sozialen Medien sind abweichende Konstellationen mit Buchstaben wie „Seggs“ oder Zahlen „S3X“, schon im Gebrauch. Aber eine Ausstellung mit dem Anspruch, zur offenen Kommunikation über Sex(ualität) anzuregen, die das Wort „Sex“ nicht im Titel trägt? Letztendlich hielten wir es für wichtig, den Begriff mit aufzunehmen, auch um die Nutzung des Wortes „Sex“ zu enttabuisieren.
Warum also nun „Apropos Sex“?
Der Titel soll als Gesprächsanlass dienen und auf lockere Art und Weise das Thema der Sexualität mit in die alltägliche Kommunikation aufnehmen. Er spricht Sexualität auf eine ungezwungene Art und Weise an und denkt Sex als Ausgangspunkt für viele weitere Fragestellungen mit.
Und vielleicht fängt dein nächstes Gespräch so an: „Apropos Sex… Hast du schon von der neuen Ausstellung im Museum für Kommunikation Frankfurt gehört?“